12. Implementierungsbericht ... erschienen

Allgemeine Initiativen und Breitband Themen

12. Implementierungsbericht ... erschienen

Beitragvon essig » 25.04.2007 00:46

am 29.03.2007 ist der "12. Implementierungsbericht über die Elektronische Kommunikation in Europa - Regulierung und Märkte 2006" erschienen. das ist weder schlimm noch wichtig und würde auch niemanden groß interessieren wenn wir nicht bereits bekanntschaft mit dem 11. bericht machen durften auf den sich beim abschmettern unserer ersten petition berufen wurde.

DAMALS argumentierte der petitionsausschuß des bundestags wie folgt:
Im Ergebnis lehnte die Europäische Kommission die Aufnahme des breitbandigen Internetanschlusses in die Liste der Universaldienstleistungen ab, da es an der zwingend notwendigen Voraussetzung fehlt, dass der breitbandige Internetanschluss von der Mehrheit der Verbraucher genutzt wird. Europaweit ist derzeit – nach dem 11. Bericht der EU-Kommission „TK-Regulierung und – Märkte 2005“ vom Oktober 2005 – von einer tatsächlichen Pro-Kopf-Nutzung von ca. 11,5 Prozent auszugehen. In Deutschland lag im Oktober 2005 die Breitbanddurchdringung pro Einwohner ebenfalls bei ca. 11,5 Prozent. Die Forderung, dass der breitbandige Internetanschluss von der Mehrheit der Verbraucher genutzt wird, ist auch hier bei Weitem nicht erfüllt.

wenn man aus der 11,5 eine 16,4 macht dann könnte man in diesem jahr den textbaustein einfach erneut benutzen und laut deren logik wäre wieder die "Mehrheit ... bei Weitem nicht erfüllt"

genau wie im letzten bericht übersteigen in diesem 12. bericht die 16,4% meine vorstellungskraft. wenn ich eine statistik anfertige und diese "breitband-verbreitung in der eu" nenne dann kann man doch unterstellen, dass bei 100% "breitband-verbreitung" alle haushalte breitbandig sind und ihren haushaltsmitgliedern einen breitbandigen zugang zum internet bieten. man kann ja wohl kaum davon ausgehen, dass jeder im haushalt einen eigenen breitbandanschluß oder einen eigenen strom- wasseranschluß nutzt.

bezieht man nun also die 16,4 % auf 82.438.000 einwohner dann nutzen nur 13.519.832 einen breitbandanschluß. bezogen auf die 39.178.000 haushalte nutzen 6.425.192 haushalte breitband. bei momentan mehr als 16.000.000 breitbandanschlüssen für mich alles schwer nachvollziehbar.

in der gleichen statistik wird die breitband-verbreitung der eu25 übrigens mit 15,7 % angegeben und mit folgender aussage kommentiert: "Die Verbreitung hat 15,7 % der EU-Bevölkerung (fast 73 Mio. Leitungen) erreicht". hier entsprechen also 15,7 % = 73.000.000 anschlüsse also 464.968.152 anschlüsse bei 100 %. bei 462.416.547 einwohner der eu25 wird klar, dass man davon ausgeht, dass bei 100 % breitbandverbreitung jedes kind und jede großmutter im haushalt einen eigenen breitbandanschluß haben muss.

als reine statistik kann das jedem zu recht ziemlich egal sein aber diese zahlen wurde in unserer letzten petition bereits gegen uns verwendet indem man feststellte, dass 11,5 % bei weitem nicht der mehrheit entsprechen und dementsprechend breitbandige internetanschlüsse nicht in die liste der universaldienstleistungen aufgenommen werden müssen.

ungünstiger weise braucht man niemanden mit anderen "externen" studien á la nonliner, vatm, bitkom, eco, breko konfrontieren da sich am ende alle entscheidungsträger (europäisches parlament, europarat, europäischer wirtschaftsausschuß, europäischer petitionsausschuß und auf nationaler ebene dann der bundestag, bundesrat, wirtschaftsministerium, petitionsausschuß und wer auch immer) darauf berufen und stützen werden.

solange man in diesen berichten die breitband verbreitung mit 11,5 oder 16,4 % als klare minderheit darstellt und suggerieren möchte, dass die restlichen 83,6 schmalband nutzen, solange haben wir schlechte karten. wie wäre es mal mit einer studie der eu die einfach sagt, dass in deutschland von 100% der haushalte fast 70% einen internetzugang haben und davon 40% schmalbandig und 60% breitbandig sind... klingt doch ganz anders als 16%. oder eine eu studie die den 16% breitbandanschlüssen vergleichsweise die xx% schmalbandanschlüsse und die xx% ohne anschluß gegenüberstellt.

vielleicht kann ja jemand im namen von geteilt.de unter infso-desk @ ec.europa.eu den bericht hinterfragen.
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Beitragvon parc » 25.04.2007 06:52

Auf der anderen Seite kann man den Anschlussstatistiken entnehmen, dass auf 10 Telefonanschluesse 3-4 geschaltete DSL Anschluesse kommen (wenn man nur die Telekom-Anschluesse nimmt). Das kann man doch wohl zur Zeit als guten Durchschnitt nehmen.

In unserem Dorf mit 220 Telefonanschluessen, haben wir an 30 Anschluessen die Moeglichkeit mit DSL und 10 sind bereits angeschlossen - also auch 30%, wir liegen also am unteren Ende der Statistik.

Also europaweit kann ich mir 16% gut vorstellen (man nehme noch Kinder mit rein, all die aelteren Leute ... ) - ist halt eine Statistik. Wenn man die Grundgesamtheit verändert, bekommt man auch schönere Zahlen.
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Beitragvon Viro » 25.04.2007 11:12

Hmmmmmmm...Neue Zielgruppe auf dem TK Markt könnten doch Säuglinge sein... irgendwie ist diese statistische Zählerei doch wirklich lästig.
Zuletzt geändert von Viro am 25.04.2007 16:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon essig » 25.04.2007 14:55

wenn dieser bericht so wie alle anderen studien und statistiken nur unwichtig, unnütz und lästig wäre dann könnte man sich ja auch in diesem fall schmunzelnd zurücklehnen aber ungünstiger weise berufen sich die die unsere petitionen und anfragen abgewiesen haben und vielleicht noch abweisen werden unter anderen auch auf zahlen aus diesem bericht.

selbst wenn man mal die unsinnigen 16,4 % breitband-verbreitung in deutschland als gegeben hinnimmt dann sagt dieser wert in bezug auf die aussage "Die Forderung, dass der breitbandige Internetanschluss von der Mehrheit der Verbraucher genutzt wird, ist auch hier bei Weitem nicht erfüllt" rein gar nichts aus da man nicht gegenüberstellt wieviele schmalband nutzen und wie viele gar kein internet nutzen.

@parc: nehmen wir mal deine 40% breitbandanschlüsse an und rechnen noch die 30% ohne internetanschluß dazu dann bleiben 30% die einen schmalbandanschluß nutzen. oder eben 30/30/40 aber das hört sich in bezug auf mehrheiten ganz anders an als 16/84 auf die sich berufen wird.

zum verlgleich mal einige mehr oder weniger repräsentative zahlen:

85 % breitband | 14 % schmalband (onlinekosten umfrage 2007)
67 % breitband | 33 % schmalband (onlinekosten umfrage 2002)
54 % breitband | 38 % schmalband (forschungsgruppe wahlen 2007)
48 % breitband | 43 % schmalband (nonliner atlas 2006)
48 % breitband | 49 % schmalband (forschungsgruppe wahlen 2006)
41 % breitband | 48 % schmalband (nonliner atlas 2005)
38 % breitband | 62 % schmalband (geteilt.de umfrage 2007)
34 % breitband | 62 % schmalband (forschungsgruppe wahlen 2005)
*fehlende zu 100% keine angaben, andere

wenn man mal die nicht repräsentativen von geteilt.de und onlinekosten ignoriert, scheinen die breitbandnutzer die schmalbandnutzer gerade zu überholen oder bereits überholt zu haben. die zwangsschmalbandnutzer sind dabei noch gar nicht berücksichtigt.
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Beitragvon Viro » 25.04.2007 16:19

wenn dieser bericht so wie alle anderen studien und statistiken nur unwichtig, unnütz und lästig wäre dann könnte man sich ja auch in diesem fall schmunzelnd zurücklehnen aber ungünstiger weise berufen sich die die unsere petitionen und anfragen abgewiesen haben und vielleicht noch abweisen werden unter anderen auch auf zahlen aus diesem bericht.


Falls die Ironie in meinem Post nicht gleich auffällt tut mir das leid.
Genau das ist doch der springende Punkt. Ohne solche Berichte und andere statistische Umfragen wären Petitionen und andere Anfragen die sich darauf beziehen doch eine Farce.
Jedoch kommt es immer darauf wer wann und wo diese Umfrage durchführt und daraus statistische Erhebungen vornimmt. Leider sind diese meist mehrdeutig. Werden ausserdem noch besonders viele Umfragen zum gleichen Thema gemacht, kann man sich immer raussuchen was man gerade braucht. Deswegen ist eine Analyse und interpretation immer recht schwierig.
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Beitragvon FlappyTM » 27.04.2007 12:22

essig hat geschrieben:genau wie im letzten bericht übersteigen in diesem 12. bericht die 16,4% meine vorstellungskraft.


Frag doch einfach mal nach! Würde mich auch interessieren.
http://www.europarl.de/service/kontakt.jsp
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Beitragvon essig » 27.04.2007 14:59

FlappyTM hat geschrieben:Frag doch einfach mal nach! Würde mich auch interessieren. http://www.europarl.de/service/kontakt.jsp


essig hat geschrieben:vielleicht kann ja jemand im namen von geteilt.de unter infso-desk @ ec.europa.eu den bericht hinterfragen.


habe gehofft, dass sich eines der 2000 mitglieder hier im forum motivieren lässt und sich erbarmt dort nachzufragen. unsere initiative funktioniert nur wenn möglichst viele ihren teil beitragen und abgesehen von dem "viele" klappt das ja auch ganz gut.

die 16,4% scheinen aber tatsächlich auszusagen, dass 13.519.832 also 16,4% der 82.438.000 bundesbürger einen eigenen breitbandanschluß haben. das dieser dann von familienmitgliedern oder mitbewohnern mitgenutzt wird bleibt unberücksichtigt. die 16% breitbandanschlüsse wären ja kein problem wenn man dem dann 14% schmalbandanschlüsse und 70% der bundesbürger ohne eigenen breitbandanschluß (kinder, ältere, kranke, gemeinsame nutzung in familien, wohngemeinschaften, wohnheimen) gegenüber stellt.

die damaligen 11% bleiben zwar schwer verdaulich aber den eigentlichen fehler machte der petitionsausschuß als er bemerkte, dass 11% bei weitem nicht der mehrheit entsprechen. respekt.

na wie auch immer. ;)

NACHTRAG:
Falls die Ironie in meinem Post nicht gleich auffällt tut mir das leid.

sorry habe ich vielleicht falsch verstanden oder mich in meiner antwort blöd ausgedrückt ;)
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Beitragvon stanleys » 27.04.2007 15:47

die 16,4% scheinen aber tatsächlich auszusagen, dass 13.519.832 also 16,4% der 82.438.000 bundesbürger einen eigenen breitbandanschluß haben.


Heisst das dann,

82.438.000 Bundesbürger = 82.438.000 Breitbandanschlüsse = 100 %
13.519.832 Bundesbürger = 13.519.832 installierte Breitbandanschlüsse = 16,4 %

Die Fragen wären, dann :
- Wie viel Mitglieder hat ein durchschn. Haushalt ?
- Wie viele "normale" Telefonanschlüsse gibt es? (ich denke mal nicht 82 Mio.)

Bei mehr als durchschn. 2 Personen pro Haushalt wären das dann auch weniger als 50% der Bundesbürger, welche einen "normalen" Telefonanschluß haben.
Womit begründet sich dann die Universaldienstleistung, weil weniger als 50% wären ja nicht die Mehrheit ? :)
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Beitragvon Viro » 27.04.2007 16:36

Die T-com hat etwas über 50 Mio Telefonanschlüsse (Analog, ISDN). Insgesamt kommt man vermutlich auf knapp 55-60 Mio. Anschlüsse.
Haushalt sind glaub ich 2,3 Personen oder so...Ich finde grad den Statistikartikel nicht mehr wo ich das gelesen hab...deswegen bitte nicht 100% auf meine Daten verlassen...nur grob ;)
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Beitragvon essig » 28.04.2007 01:19

Heisst das dann,

82.438.000 Bundesbürger = 82.438.000 Breitbandanschlüsse = 100 %
13.519.832 Bundesbürger = 13.519.832 installierte Breitbandanschlüsse = 16,4 %

ich befürchte ja. personen je haushalt weiß ich auch nicht aber es gibt laut dem statistischen bundesamt 39.178.000 haushalte bei 82.438.000 einwohnern macht 2,1 personen je haushalt aber was zählt schon alles als haushalt?
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Re: 12. Implementierungsbericht ... erschienen

Beitragvon essig » 25.03.2008 12:35

auch hier noch der hinweis, dass nun auch der 13. Bericht über den Stand des Europäischen Binnenmarkts der elektronischen Kommunikation 2007 erschienen ist.

besonders ist diesmal, dass auf die schlechte versorgung der ländlichen gebiete in deutschland (neben der slowakei und lettland) ausdrücklich hingewiesen wird.
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Re: 12. Implementierungsbericht ... erschienen

Beitragvon Alb-Maulwurf » 25.03.2008 19:10


essig hat geschrieben:vielleicht kann ja jemand im namen von geteilt.de unter infso-desk @ ec.europa.eu den bericht hinterfragen.




habe gehofft, dass sich eines der 2000 mitglieder hier im forum motivieren lässt und sich erbarmt dort nachzufragen. unsere initiative funktioniert nur wenn möglichst viele ihren teil beitragen und abgesehen von dem "viele" klappt das ja auch ganz gut.


ich überfliege das thema nur gerade und hab heut auch keine zeit mehr, alles zu lesen (sind recht viel postings für einen tag) - ich würde aber die email schreiben (schließlich schreiben sich emails schnell), wenn ich ne kurzzusammenfassung kriege, was ich fragen soll und was in diesem thema steht^^ - ist doch'n deal, oder? :wink:
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