jkahl hat geschrieben:Zielrichtung des Papiers waren aber weniger Forderungen an Bund und Freistaat, sondern schwerpunktmäßig geht es um Forderungen
Natürlich, falls es jedoch mal zu einer solchen Forderung kommen sollte empfehle ich unsere Stellungnahme zur
TKG-Novellierung, sie enthält aus meiner Sicht sehr gute Maßnahmen um die Ursache unserer Probleme zu lösen. Mit dem Wegfall bzw. der deutlichen Reduzierung der in Aussicht gestellten EU-Fördermittel gibt es für die Kommunen / Kreise einen viel kleineren Handlungsspielraum. Am Ende müssen wir uns aber sicher Fragen wie dieses flächendeckende Problem wirklich gelöst werden kann, mit Förderpaketen, die gestern noch versprochen und heute nur noch heiße Luft sind werden wir sicher nicht zum Erfolg kommen. Mit dieser Einsicht wird klar, dass auch wir an der Ursache etwas ändern müssen und die Ursache ist nach meinem Empfinden das Abschieben der eigentlich auf Bundesebene angesiedelten Aufgabe "Universaldienst" auf die Kommunen. Diese sind natürlich völlig überfordert, nicht erst seit gestern aber dafür auch noch morgen.
In ihrem ausgeführten Lösungsvorschlägen finde ich viele wichtige Punkte, welche sich mit den Zielen und Lösungsansätzen unserer Initiative über weiter Strecken decken - das freut mich natürlich sehr. An anderen Stellen erkenne ich jedoch werden jedoch Widersprüche deutlich z.B. hier:
KV ERZ DIE GRÜNEN hat geschrieben:Der benachbarte Vogtlandkreis beispielsweise bündelte seine Be-
mühungen in einem Gesamtprojekt und konnte aufgrund dieses Umfangs
einen großen Anbieter zu verträglichen Konditionen dafür gewinnen, eine
Lösung für das gesamte Kreisgebiet anzubieten.
für mich stellt sich das Bild etwas anders dar, dies müsste wenn man ihre anderen Vorschläge heranzieht ebenso sein - meine Begründung findet sich natürlich auch auf geteilt.de
FP: "Flickenteppich beim Turbo-Internet"LTE im Vogtlandkreisweitere Themen im Vogtlandkreisein nächster Punkt, welcher in mir zu etwa 50 Prozent Freude hervorruft, jedoch den letzten Schlief, den letzten Gedankensprung und zugleich das Anpacken der Politik vermissen lässt - schade wie ich finde.
KV ERZ DIE GRÜNEN hat geschrieben:Je größer ein unver-
sorgtes Gebiet ist, umso höher ist die Chance, den Netzausbau wirtschaft-
lich gestalten zu können. Je mehr Kommunen sich zusammenschließen,
desto leichter wird es fallen, einen privatwirtschaftlichen Betreiber für den
Netzausbau zu gewinnen.
Warum muss ein Betreiber gewonnen werden, wollen die Leute auf dem Land wirklich einen zweiten Vogtlandkreis mit VDSL wo es sich mit Fördermitteln lohnt und den Rest mit LTE abspeisen - damit die LTE versorgten Gebiete nicht mehr förderfähig sind und das auf unbestimmte Zeit, denn eine Definition von Breitbandinternet ist weit, weit weg?
Komme ich zu
Punkt 3., welcher ebenfalls nicht schlecht ist, bei der Einstufung der Fördermittel jedoch gerade in Bezug auf den letzten Abschnitt die Anforderungen an einen Breitbandanschluss vermissen lässt - diese Anforderung muss jedoch vorhanden sein um LTE aus dem Rennen zu werfen. Nur mit der Bandbreitendefinition wirft man LTE nicht aus dem Rennen - die werben weiter mit 50 oder 100Mbit/s in ihrem LTE Hochgeschwindigkeitsnetz. Die 100Mbit/s sind für eine Zelle - uns ist das klar aber wem noch?
KV ERZ DIE GRÜNEN hat geschrieben:Insofern muss auch die spätere erneute Aufrüstung
der Infrastruktur in diesen Kommunen in den Förderrichtlinien des Frei-
staats und der EU konkreter geregelt werden.
Ja das muss die Förderrichtlinie, da aber auch diese technologieneutral ausfallen wird und nur die Bandbreite zur Bewertung zieht steht LTE im Vergleich zu VDSL in der Werbung/Bewertung nicht schlecht da und auch LTE hat noch Potential pro Zelle..
Zu 4.Leerrohrverlegung als Grundsatz - top Idee. Wie sieht es heute aus? Eine Straße wird grundhaft saniert, Versorgungsträger werden Abgefragt, Leerrohr?: Fehlanzeige!
Man könnte hier den Kreis der Versorgungsträger erweitern, heute werden ja eigentlich nur die regional umgebenden bzw. schon eingebundenen (also mit Infrastruktur in der Erde) Versorgungsträger wie DTAG, EVUs, Gas, Wasser/Abwasser, sonstiges Telekos etc. abgefragt -> als alter EU-Freund würde ich dies europaweit bekannt machen und eine Leerrohrabfrage starten. Nein war ein Witz, das würde ich natürlich nicht. Wir müssen uns hier überlegen wer bei jeder Straßenbaumaßnahme dabei ist, wer planen, koordinieren, bauen, betreiben und natürlich finanzieren kann. Hier könnte ich mir eine Stadt/Kreiswerke vorstellen, welche entweder gleich Glas verlegen und dieses vermieten oder das Leerrohr vermieten. Da einige Kreise nicht auf ein derartiges Konstrukt wie Stadt/Kreiswerke zurückgreifen können sollte man hier zu einer anderen bzw. erweiterten Überlegung gelangen. Es fehlt heute einfach die Handhabe - das Tiefbauamt in meinem Landkreis hat schon gesagt, dass es bei jeder Baumaßnahme Leerrohrsysteme implementieren könnte nur fehlt der Auftrag und wenn der da ist sicher das Geld.. (womöglich weil das nötige Geld in intransparenten Fördertöpfen schlummert..)
Mircotrenching-Verfahren ist sicher eine Möglichkeit, nach meiner Erfahrung ist dieses Verfahren jedoch kaum zur Anwendung zu bringen. deutschlandweit erleiden fast stündlich Bürgermeister einen Herzinfarkt wenn sie dieses Verfahren vorgeschlagen bekommen. Selbst wenn man als Bürgerinitiative mit einer Fachfirma um die Ecke kommt ist in solchen Fällen erhebliche Überzeugungsarbeit zu leisten. Einfacher wäre der Weg sicherlich wenn das Verfahren durch eigene Stadtwerke angewendet wird..
zu Punkt 5.Richtig, wenn der Geldhahn bei den EU-Mitteln zu ist muss der nicht vorhandene Wettbewerb durch Landesmittel am Leben erhalten werden oder die Bundesländer setzten sich bei der nächsten TKG Novellierung für den Universaldienst ein. Vllt. könnte ein Bundesland auch mal der BNetzA sagen, dass der Wettbewerb nicht funktioniert und die BNetzA handeln soll - die Lösung steht bereits im TKG nur bedarf es eben erst der Feststellung, dass der Wettbewerb nicht funktioniert..
zu Punkt 6.Bitte nicht noch ein Atlas, nicht noch ein einzelnes verkümmertes Projekt, welches über Jahre mit Geld und freiwilligen Daten gefüttert wird. ich denke hier hätte man schon längst mal etwas vereinheitlichen sollen, dieser Gedanke betrifft nicht nur den Atlas auch Gemeindewebsiten sind schwer zu bedienen da jeder seine eigene Suppe kocht, welche nur selten einem Standard folgt..
trotz dieser Anmerkungen ziehe ich meinen Hut vor den Erstellern, in meinem Landkreis hab ich derartige Ansätze von keiner Fraktion gesehen..